Wer fürchtet sich vor Lebensmittel-Zusatzstoffen?

Was ist uns „Essen“ wert

Früher sicherte Essen das familiäre Überleben und symbolisierte gesellschaftliche Fürsorge. Seit den 1960iger-Jahren gibt es in der Gesellschaft einen starken Wertewandel von Lebensmittel. Diese haben an materiellen Wert verloren und in Folge auch an ideeller Bedeutung. Den achtlosen Umgang mit Nahrungsmitteln spiegeln auch die heimischen Müllberge wider. Warum ist Nahrung heute offensichtlich so wertlos, obwohl fast eine Milliarde Menschen weltweit hungern?

„Geiz ist geil“ und „Hauptsache billig“ das sind die Schlagwörter.

Kein Wunder, dass die Umsätze der Discounter rasant steigen, während die Preise für Grundnahrungsmittel im Durchschnitt schon unter ihren Produktionskosten liegen. Neben fehlenden Subventionen, Dumpingpreisen, und übermäßigem Fleischkonsum ist vor allem der Umgang mit unseren „Mitteln zum Leben“ sehr fragwürdig und zeigt deutlich wie die Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln gesunken ist.

Wir Konsumenten haben es in der Hand, ob wir uns weiter von den Lebensmittelketten blenden lassen wollen. Ein überdenken der eigenen Ernährungs- und Einkaufsgewohnheiten wäre sinnvoll und könnte die heimische Landwirtschaft stärken.

Der Diskurs über unsere Nahrung ist kontrovers. Klar ist jedoch, Essen muss uns materiell und kulturell wieder mehr wert sein um dadurch ein Gespür für den tatsächlichen Wert unserer Lebensmittel entwickeln zu können, ohne dabei in ein doppelmoralisches Dilemma zu schlittern.