Mahlzeit – Es gibt ein Festmahl!

Festmahl oder Festessen definiert ein üppiges Essen anlässlich eines Festes.

Historische Tischgemeinschaften

Gemeinsame Mahlzeiten wie Festmähler, Gastmähler, sogenannte Convivien und Gelage gehörten in der Antike zu den wichtigsten gemeinschaftlichen Institutionen. Als Convivium bezeichnete die römische Aristokratie ein Bankett das sich durch überbordende Verschwendung und Prasserei sowie einen höchsten Aufwand an lukullischen Spezialitäten auszeichnete. Neben der Nahrungsaufnahme hatten diese Tischgemeinschaften soziale, politische und erzieherische Funktionen. Festmähler besaßen Herrschaftscharakter und bildeten Hierarchien in einer Gesellschaft.

Wer bekommt zu essen? Wer teilt Mahlzeiten zu? Was Menschen essen und in welchen Zubereitungsformen und zu welchen Mahlzeiten, ist gesellschaftlich bedingt und in verschiedenen Kulturen unterschiedlich.

Essen trennt und verbindet

Als elementare Triebfeder des Lebens steht die Ernährung im Zentrum der menschlichen Existenz. In der Ordnung des Essens spiegeln sich komplexe und soziale Beziehungen wie Freundschaft, Ansehen, Herrschaft und Macht. Es sind mythische Wurzeln, die in den Riten des Essens stecken, so zählen Mahl und Opfer  zu den grundlegenden Elementen der religiösen Symbolik. Es mag ein wenig erstaunen, dass in der hl. Schrift religiöse Feste immer mit reichlich Essen und Trinken gefeiert wurden.

„Essenszeit ist Lebenszeit“ 

Wer keine Zeit zum Essen hat, hat auch keine Zeit zum Leben. Eine gemeinsame Mahlzeit sättigt nicht nur den Magen, sondern auch die Seele. Mahlzeit innerhalb der Familie ist die Tischgemeinschaft und zeichnet ein zentrales Symbol der Zusammengehörigkeit. Ein aufwändig zubereitetes Mahl wird auch unausgesprochen oft als Form der Zuwendung aufgefasst. Essen stiftet Verbindung ist privat und persönlich. Nicht umsonst heißt es auch „Liebe geht durch den Magen“

„Sage mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist!“. Die bloße Essensaufnahme wird zu einer sozialen und kulturellen Darbietung, indem Speisen ästhetisch zubereitet, rituell und traditionell aufgetischt und gemeinsam gegessen werden.

Art und Zubereitung der Speisen, Tischdekoration und Sitzordnung, jedes Detail kann gezielt eingesetzt und interpretiert werden. Gastmähler geben somit Aufschluss über Gastgeber und Gäste. Nicht zuletzt werden bei gutem Essen auch Geschäfte abgeschlossen. Heute werden die Botschaften repräsentativer Gastlichkeit oft nicht mehr beachtet und genutzt.

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen 

Dieser Ausspruch reflektiert die Bedeutung der Ernährung in unserer Gesellschaft und lässt erkennen, welch wichtige Rolle die „Esskultur“ für die Lebensweise einer Gesellschaft spielt. Speisen, die von zu Hause bekannt sind, bedeuten meist Geborgenheit, Zugehörigkeit und Verbunden sein mit heimatlichen Regionen.

Feste gliedern den Lebenszyklus und markieren kulturelle Höhepunkte

Zu Weihnachten wird die ganze Familie mit sinnlichen Genüssen verwöhnt. Zu diesem Anlass wird etwas Besonderes wie Braten, Karpfen, Gans, Truthahn und Bratwürste aufgetischt. Die Gerichte werden überwiegend traditionell und von der Hausfrau oder Mutter gekocht. Als Gastgeber seine Gäste zum Fest so richtig perfekt verwöhnen und sich dabei entspannt geben zu können ist ganz einfach. Der perfekte Braten ist das ideale Festtagsessen. Wenn das vorbereitete Fleisch erst einmal im Ofen schmort kann die Aufmerksamkeit auf die festliche Vor-, und Nachspeise gelenkt werden. Empfehlenswert für ein stressfreies Weihnachtsessen ist, Gerichte zu wählen, die vor dem Fest gut vorbereitet werden können. Das erleichtert den Kochvorgang und bringt viel Zeit um die Weihnachtstafel festlich zu schmücken.

Essen und das gemeinsame Festmahl nicht nur zu Weihnachten wieder in den Mittelpunkt unseres Lebens zu stellen, ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe, aber auch ein Gefallen den wir uns selbst tun. Wir haben vergessen, welchen Wert unsere Lebensmittel haben weil die Sakralität unseres Mahls verschwunden ist. Dadurch wurde Essen auf den Rang eines beliebigen Konsumprodukts abgewertet. Dieses Schicksal nimmt bei uns seinen Anfang und es liegt in unserer Entscheidung, was zu Weihnachten auf der Festtafel präsentiert wird.