Am Anfang war die Suppe

Eine Suppe ist nicht nur im Winter eine kräftigende Speise sondern verführt auch in der warmen Jahreszeit zu interessanten Geschmackserlebnissen.

Die Suppe war eine der ersten Speisen und  wurde schon in der Steinzeit gelöffelt. So wird sie auch als die Mutter aller Speisen bezeichnet. In ihrer Anfangszeit fungierte die Suppe als warme Morgenspeise aus Getreideschrot. Sie war das Nahrungsmittel für die ganze Bevölkerung. Früher erinnerten Suppen eher an Eintöpfe, denn an kirchlichen Fasttagen musste eine Fastensuppe gut sättigen. So landeten kleine Vögel, gebratene Hühner und Hasen im Suppentopf. Für Adel, Klerus und Bürgertum waren aber derlei Suppen viel zu gewöhnlich. Im 19. Jahrhundert wurde die  Geschichte mit dem Suppen-Kaspar geboren wo deutlich aufgezeigt wird, dass die Suppe wegen ihres hohen Nährwertes seit jeher eine wichtige Speise für Kinder ist.

Andere Länder andere Suppen 

Suppen sind Lieblingsspeisen, Familienessen, und Nationalgerichte. Auf der ganzen Welt wird Suppe gelöffelt oder geschlürft. So ist die Rindsuppe mit ihren Einlagen wie Leberknödel, Grießnockerl, Nudeln, Schöberln, Frittaten oder Strudeln ein fixer Bestandteil der Wiener Küche. Die feurige Gulaschsuppe und die serbische Bohnensuppe erinnern noch an die Zeit der Monarchie. In unseren Bundesländern hat jede Region ihre typischen Suppen, von der Tiroler Speckknödelsuppe, über die steirische Klachlsuppe bis zur Kärntner Hochzeitssuppe. Während die Franzosen Zwiebelsuppe schlemmen schwären Italiener auf ihre Ministrone. Spanier löffeln Gazpacho und in der Ukraine wärmt ein Borschtsch auf der Basis roter Rüben. In Japan wird eine Misosuppe sogar zum Frühstück gereicht.

Suppen sind mehr als nur Vorspeisen, sie sind geschmackvolle und bekömmliche Meisterwerke, die überall Beliebtheit finden.

Klare Klassiker

Prinzipiell unterscheidet man klare und gebundene Suppen, wobei für eine klare Suppe Fleisch und Gemüse gekocht wird um den Geschmack zu extrahieren. Die Rindsuppe auch Boullion genannt schmeckt noch konzentrierter als Kraftbrühe (Consomme`). Ein Fond ist eine Suppe aus Wild, Geflügel oder Fisch und bildet auch die Basis für verschiedene Saucen. Eine Hühnersuppe wird für ihren feinen Geschmack und ihre kräftigende und heilsame Wirkung sehr geschätzt.

Cremig-sämig

Eine kräftige, mollige, warme Cremesuppe wärmt zu jeder Jahreszeit. Dabei kommt es auf die Bindung durch Rahm, Butter oder Stärke an. Man denke an die klassische Einbrenn- oder Einmachsuppe. Auch Sauerrahm passt gut, wenn die Suppe nach einem säuerlichen Kontrapunkt verlangt. Besonders gesund und leicht wird die Cremesuppe wenn diese mit püriertem Gemüse gebunden wird. Mit etwas hochwertigem Öl, Kräutern, geröstete Nüssen und raffinierten Einlagen bekommt die Suppe den finalen Kick.

Selbstgemacht oder fertig?

Der Nährwert einer Suppe wird wie ihr Geschmack von den Zutaten bestimmt. Hülsenfrüchte und Fleisch machen sie proteinreicher, während Suppeneinlagen wie Nudeln, Getreide und Erdäpfel den Kohlehydratanteil erhöhen. Der Mineralstoffreichtum der Zutaten bleibt erhalten, weil die Kochflüssigkeit und der darin gelösten Nährstoffe mitgelöffelt wird. Mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln oder mit Hilfe eines Mixers können auch in kürzester Zeit, schmackhafte Suppen zubereitet werden. Seit dem 20. Jahrhundert hat sich das flüssige Speisenangebot enorm vervielfältigt. Suppenwürfel und Fertigsuppen taten das ihre dazu und so schöpfen wir heute aus einer vielfältigen Suppenvielfalt. Diese Annehmlichkeiten enthalten Geschmacksverstärker und zu viel Salz, was für viele Menschen oft nicht verträglich ist. Kochen wir unser eigenes Süppchen das bringt den individuellen Geschmack, ist eine gute Resteverwertung und eine willkommene Abwechslung.

Gesund und bekömmlich

Suppen stellen eine ideale Alternative zur Flüssigkeitszufuhr dar denn mit jedem Löffel nehmen wir Flüssigkeit zu uns. Besonders dienlich erweist sich das bei der Speisengestaltung älterer Menschen. Eine Suppenpause ist eine richtige Stressentspannung vom Alltag. Sportler schätzen Suppen als Flüssigkeitsersatz aufgrund ihres hohen Mineralstoffgehaltes. Suppen stärken das Immunsystem, beruhigen den Magen und verbreiten ein angenehm wärmendes Gefühl von innen. Suppen sind Allround-Talente und haben bereits die moderne und  schnellen Küche erobert. Ob jung oder alt, Feinschmecker, Gesundheits- und Figurbewusste, alle lieben sie. Egal ob klar, gebunden oder püriert, aus Obst oder Gemüse, Getreide, Fleisch oder Fisch, Kräuter und Gewürzen, selbstgemacht oder aus dem Päckchen. Es gibt Gründe genug, der Vielfalt der Suppe einen höheren Stellenwert am Speiseplan zu verleihen.